Heilende Drogen

arte

Produktion: micafilm

Ein Film von Caroline Haertel  u. Mirjana Momirović

Verbotene Substanzen wie LSD und Psilocybin aus den Magic Mushrooms gelten als Hoffnung bei der Behandlung von Depressionen und Süchten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt erforschen zurzeit ihr Heilungspotential im Rahmen einer Therapie.

Nach ihrer Entdeckung durch die Hippiebewegung in den 1960er und 70er Jahren verschwanden die Substanzen aus der Forschung. Doch mittlerweile wird ihr Potential in zahlreichen Studien wieder erforscht. Eine der größten weltweit, mit 144 Patientinnen und Patienten, findet zurzeit an der Charité in Berlin und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim statt.

Bei Depressionen wird verzweifelt nach neuen Behandlungsansätzen gesucht, denn mehr als einem Drittel der erkrankten Menschen kann weder mit Antidepressiva noch mit gängigen Therapien geholfen werden, sie gelten als therapieresistent. Zu ihnen gehören zum Beispiel Lia und Andreas, sie setzten große Hoffnung in die neue Behandlungsmethode.

Psychedelika sind dafür bekannt, Abwehrmechanismen der Psyche zu reduzieren und können so als Türöffner zu tief verborgenen Traumata fungieren, einen Zugang zu verdrängten Gefühlen ermöglichen und damit einen Heilungsprozess anstoßen.

Das ist der Ansatz des Psychiaters Peter Gasser in der Schweiz, der seit 2014 mit einer Ausnahmeregelung Psychedelika verabreichen darf.

An der Universität Amiens untersucht ein Forscher*innen Team ihr Potential bei Alkoholabhängigkeit.

Dass bei all der Hoffnung aber auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Substanzen nicht aus dem Blick geraten, ist wichtig. Weitere Studien müssen noch durchgeführt werden.


Erstausstrahlung: 07.01.2023, arte